Interview mit Team Lübeck, „Der Roboter scheint technisch schon sehr weit.“

Aufgrund der aktuellen coronabedingten Lage wurde das Plugfest leider abgesagt. Trotzdem entwickelt das Projekt mithilfe der Online-Zusammenarbeit von drei Partnern weiter. Am 06. Dezember wurde ein Online-Interview mit Dr. Robert Wendlandt und Torben Dorbandt von der Universität zu Lübeck geführt. Im Interview geht es um den aktuellen Zustand des HanDiRobs und die folgenden Entwicklungsvorhaben.

 

Können Sie die stationäre Einheit vorstellen?

Die stationäre Einheit hat eine eigene Standsäule, die auf einer Edelstahlplatte montiert ist, und sich um ihre eigene Achse drehen kann. Im Kopf ist eine Vorrichtung zur Realisierung der Benutzerschnittsstelle: ein kleiner Computer, eine Kamera, ein Mikrofon, Lautsprecher und ein Display. In der Mitte gibt es einen Tank für das Desinfektionsmittel und unten ist die Batterie montiert.

Structure of the stationary unit

Grafik erstellt von Jihyun Lee

 

Wir stellen uns vor, dass der Roboter auf irgendeine Art und Weise mit den potenziellen Benutzern, das heißt, mit den vorbeigehenden Passanten, Augenkontakt aufnimmt. Da Menschen absolute Augentiere sind, richten sie ihre Aufmerksamkeit sofort auf Dinge, die sie mit Augen oder etwas Ähnlichem angucken. Wir hoffen, dass der Roboter durch die Erregung von Aufmerksamkeit den Benutzer motivieren kann, sich an dem Roboter die Hände zu desinfizieren. Das UI (User Interface) Team der FH Kiel hat tiefgehendes Gedanken darüber, wie man das besser realisieren kann.

 

Was kann bei der stationären Einheit weiter entwickelt werden?

Bei der stationären Einheit haben wir geplant, einen Lautsprecher samt Mikrofon zu testen. Wir stellen uns vor, dass der Roboter nicht nur über ein visuelles Interface mit den Passanten Kontakt aufbaut, sondern dass er die Passanten auch ansprechen, und ihnen so eine Handdesinfektion anbieten kann.

Diesbezüglich muss noch erforscht werden, ob Augenkontakt als Ansprache reicht, oder ob man ein akustisches Signal als Ansprache nutzen sollte. Ist eventuell eine Videoanleitung zum Desinfizieren erforderlich? Diese Studien müssen noch durchgeführt werden. Dann wird es einen 2. Prototypen geben, der die gesammelten Erfahrungen integriert hat, und nur das hat, was er braucht.

 

Wie arbeiten die stationäre und mobile Einheit zusammen?

Die mobile Einheit, die SDU entwickelt hat, soll an den Stand andocken, ihn anheben und durch die Gegend bewegen, zum Beispiel, um das Desinfektionsmittel wieder aufzufüllen. Sie hat Sensoren, um zu navigieren, und könnte auch direkt auf Leute zufahren, um sie anzusprechen. Das muss jedoch noch getestet werden. Außerdem muss beim HanDiRob die Batterie aufgeladen werden, deswegen wäre die mobile Einheit sehr praktisch, weil sie den Roboter auch ins Zentrallager bringen kann, wo er dann aufgetankt und aufgeladen wird.

Die beiden arbeiten als Team zusammen. Die mobile Einheit greift den Roboter, die beiden verbinden sich miteinander und richten sich zueinander aus, wie eine integrale Komponente. Das heißt, wir haben einen mobilen Desinfektionsmittelspender, der nicht nur passiv darauf wartet, dass jemand in seiner Nähe kommt, sondern zum Beispiel auch dort hinfährt, wo gerade viele Besucher sind, und aktiv Handdesinfektion anbietet.

Meeting

 

Was ist das Ziel des Team Lübecks bei dem Projekt?

Das Ziel des Projekts ist es, herauszufinden, ob mehr Leute ihre Hände desinfizieren, wenn sie dem HanDiRob begegnen. Üblicherweise ist es so, dass man an Desinfektionsmittelspendern vorbeigeht, wenn sie nur passiv aufgestellt sind. HanDiRob soll aktiv auf sich aufmerksam machen, und Leute zum Desinfizieren zu motivieren, wie gesagt, durch das Aufnehmen von Augenkontakt und das Zuwenden zu den Passanten.

Das vierte Projektmeeting des HanDiRob Teams ist am 14. Januar 2022 geplant. Aufgrund der aktuellen coronabedingten Lage wird es online stattfinden.

 

Von Jihyun Lee

HanDiRob wird gefördert durch Interreg Deutschland-Danmark mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Erfahren Sie mehr über Interreg Deutschland-Danmark
unter www.interreg5a.eu