Das UI-Nutzertestergebnis

Nachdem der UI-Prototyp erfolgreich getestet wurde, wurde das Forschungsprojekt des UI-Teams der FH Kiel beendet. Im Anschluss an die zwei Artikel bezüglich der UI-Entwicklung des HanDiRobs (https://handirob.eu/projectnews/handirobs-ui-entwicklung/ , https://handirob.eu/projectnews/ui-entwicklungsupdate/)werden sich diese Projektnews sowohl auf das Verfahren als auch auf das Ergebnis des UI-Nutzertestens beziehen.

 

Wie angekündigt wurde das UI-Testen am 14. Januar im Einkaufszentrum in Kiel für drei Stunden durchgeführt, da es eine kontextähnliche Situation, ähnlich dem Eingang eines Krankenhauses zur Verfügung stellt. Zur Probandengruppe gehörten insgesamt 16 demographisch breitgefächerte Passanten, die zufällig beim Vorbeigehen an der Teilnahme des Tests gebeten wurden. Davon sind sieben Menschen weiblich und neun männlich mit der Altersspanne von 11-70 Jahren.

 

Mithilfe der zwei Methoden, Wizard of Oz und A-/B- Test, wurden zwei Hypothese untersucht:

  1. Die kurze Version wird auf Grund von Zeitmangel präferiert. Die lange Version wird oftmals vorzeitig abgebrochen.
  2. Die Bewegung von HanDiRob löst ein Reaktanzverhalten bei den Testpersonen aus.

Für das Testen wurde der selbstgebastelte Testdummy mit einem Display eingesetzt, der auf eine mobile Holzkonsturktion montiert und mit einer eingehängten Desinfektionsflasche ausgestattet war.

 

Das Testergebnis lässt sich mit den folgenden drei wichtigsten Punkten zusammenfassen. Als Erstes lässt sich festhalten, dass das Interaktionsdesign über die gesamte Altersspanne hinweg intuitiv und verständlich war. Außerdem lösten die fröhlich reagierenden Augen des Roboters bei den Nutzern Sympathie aus und erregten ihre Aufmerksamkeit. Allerdings zeigten sich Schwächen der kurzen und langen Version des UI-Konzeptes. Genauer gesagt, wurde bei ersterem das Interaktionsende teilweise für unklar und überraschend empfunden und bei letzterem wurde die gesamte Interaktion meist als zu lang empfunden.

 

Bei der kurzen Version empfiehlt der Roboter den Nutzern, dass sie für 30 Sekunden ihre Hände desinfizieren sollten, sich jedoch unmittelbar nach der Empfehlung verabschiedet, hatte die Verwirrung der Nutzer und die Unklarheit über den Grund des Interaktionsabschlusses zur Folge. Sie sind zu verbessern, damit das UI verständlicher kommunizieren kann.

 

Bei der langen Version, in der die Nutzer aufgefordert werden, bis zum Interaktionsende ihre Hände für 30 Sekunde richtig zu desinfizieren, wurde hingegen die Interaktion von den meisten Testpersonen zu lang empfunden. Das Team sagte, „Die Testpersonen haben zugegeben, dass sie die Interaktion vorzeitig abbrechen würden, wenn es kein beobachtetes Testszenario wäre. Daher sollten bei einer möglichen langen Version, zur Erläuterung der sechs Schritte korrekter Händedesinfektion, möglichst Animationen verwendet werden.“

 

Durch das Testen ließ sich zwar die erste Hypothese prüfen, die zweite jedoch leider nicht. Laut dem UI-Team kann sie weder bestätigt noch widerlegt werden, da alle Testpersonen von sich aus auf den Roboter zugingen und dadurch ein physisches Zugehen des Roboters im Testaufbau nicht glaubwürdig simuliert und evaluiert werden konnte.

 

Das Testen hat für das HanDiRob-Projekt eine große Bedeutung, da direktes Feedback von potenziellen Nutzern bezüglich auf das künftige UI-Design des HanDiRobs zum ersten Mal erhalten wurde.

 

Von Jihyun Lee

HanDiRob wird gefördert durch Interreg Deutschland-Danmark mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Erfahren Sie mehr über Interreg Deutschland-Danmark
unter www.interreg5a.eu